Caritas Pfad Unterliederbach

Caritas Pfad Unterliederbach

Zur Ausbildung der künftigen hauptamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in der Seelsorge gehört im Bistum Limburg seit Jahren eine Exkursion nach Unterliederbach, so auch in diesem Jahr im Februar. Der Caritaspfad soll unseren angehenden Priestern, Pastoral- und GemeindereferentInnen zeigen, wie die Pfarrei und der Caritasverband um der Menschen willen zusammenarbeiten.

Treffpunkt ist immer die Pfarrkirche, der Dreh- und Angelpunkt des ganzen Weges. Eine kurze Führung durch den Kirchenraum zeigt auf, wie eng Liturgie und Caritas in St. Johannes verbunden sind. Von dort ausgehend, laufen wir die bekannten Stationen an. Beeindruckend war auch dieses Mal der „Raum der Stille“ im Krankenhaus und das Stadtteilbüro, in dem das Hilfenetz und die Lebensberatung ihren Platz haben. Besonders interessiert hat es die jungen Theologinnen und Theologen, wie es gelingen kann, die Caritas der Pfarrei mit den Akteuren im Stadtteil und dem Frankfurter Caritasverband so nahtlos zu verbinden. Die Gestaltung unserer Kirche, die auch Brücke für die Caritasarbeit ist, versetzt alle immer in Erstaunen. Caritas war und ist für uns eben eine Haltung, nicht nur Beratung und Aktionen.

Über die Art ihres zukünftigen Einsatzorts im Bistum konnten die Theologen leider noch nichts sagen. Das tut mir immer leid, denn es wäre sehr bereichernd, wenn sie so, wie es ihrem Charisma und Talent entspricht, eingesetzt würden – nicht nur dort, wo die Personalnot besonders groß ist. Es ist sicher segensreicher, wenn man einen Einsatzort findet, an dem man sich entfalten kann und seine besonderen Gaben einbringen kann. So ist z.B. eine Person, die gerne mit Jugendlichen arbeitet, in einer überalterten Gemeinde fehl am Platz – oder man kommt in eine Gemeinde, die nicht so gerne betet und singt, wie enttäuschend muss das für einen liturgisch und musikalisch gut ausgebildeten Neueinsteiger sein.

Wir in St. Johannes haben schon leidvoll erfahren müssen, wir traurig Gemeinde und Hauptamtliche werden, wenn die Chemie nicht stimmt, wenn alle gewünschten Arbeitsfelder besetzt sind, wenn es keine Nischen gibt oder wenn keine Erfolg versprechenden Aufgaben für Neuankömmlinge in der Pfarrei da sind. Außerdem ist es für ein gut funktionierendes Pastoralteam wichtig, dass man sich versteht und Hand in Hand, ohne Neid und Konkurrenz, seine Wege in einer Gemeinde gehen kann. So hoffen wir auf den Hl. Geist, dass die wunderbaren Theologen, die uns besucht haben und die sich erkennbar auf ihren Beruf freuen, ihren Platz im Bistum finden wo es ihnen und uns zum Heil gereicht.

Margurit Aßmann, Vorsitzende des Vereins Caritas der Gemeinde