Bilder von Jesus gibt es viele. Zu allen Zeiten haben Künstler ihn gemalt, gezeichnet auch karikiert. Auf manche Motive trifft man immer wieder. Eines davon ist schlussendlich:

Jesus am Kreuz.

Jesus am Kreuz

Jesus am Kreuz

Tausendfach ist der sterbende Mann gemalt, in Holz geschnitzt, in Stein gehauen und in Eisen gegossen worden. Der Gekreuzigte ist das Zentrum aller christlichen Kunst.

Nichts von alledem auf einem Bild, das mir im vergangenen Jahr begegnete. Ein Jesus, der lacht. So wie auf diesem Bild habe ich Jesus eigentlich noch nie gesehen. Jesus lacht.

Am Ufer des Sees Genezareth steht ein bärtiger junger Mann, das Fischernetz in der Hand und strahlt mir ins Gesicht. Wie ein Freund, den ich bei der Arbeit überrasche und der sich freut, mich zu sehen.

Jesus besticht auf diesem Bild mit seinem Lachen. So wäre ich ihm gerne begegnet. Ein Mann, der Lebensfreude ausstrahlt. Ein Mann, der durch seine Offenheit begeistert und mitreißt. Sicher: Er hatte es nicht leicht in seiner Zeit. Kritik an dem, was er predigte und wie er lebte, gab es von allen Seiten. Und einsame, verzweifelte Momente kannte Jesus auch. Aber ich bin überzeugt: Nur ein Mensch mit Lebensfreude und mit einer gehörigen Portion Optimismus kann die Menschen dazu bewegen, ihm zu folgen. Nur einer, der guten Mutes seine Sache tut, kann andere von dieser überzeugen. Nur einer, der lacht, kann auch traurig sein. Jesus lacht. Ostern überwindet den Tod. Vom Kreuz Christi spräche heute vielleicht niemand mehr, wenn es nicht gebunden wäre an die Auferstehung.

Die Auferstehung ist das Zeichen der Hoffnung in allen Dunkelheiten dieser Welt. Im Licht der Auferstehung begegnet uns das fröhliche Gesicht Gottes, der uns zu lebensfrohen und optimistischen Menschen machen will.

Ostern überwindet das Kreuz. Der Auferstandene ist der lachende, der fröhliche Christus, der alles Leid hinter sich gelassen hat.

Ostern können wir uns anstecken lassen und sein Lachen kann auch das unsere werden. Ostern können wir alle Kreuze des Lebens hinter uns lassen und frohe Christenmenschen sein.

Ostern. Wenigstens Ostern.

 

Martin Sauer, Pfarrer