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Bundesverdienstkreuz für Margurit Aßmann 04.12.2009

Bundespräsident zeichnet Frankfurterin am Tag des Ehrenamtes aus

Margurit Aßmann vernetzt die Menschen in ihrer Gemeinde Sankt Johannes Apostel in Frankfurt und darüber hinaus; Foto: privat

BERLIN/FRANKFURT.- Als einzige Hessin hat die Frankfurterin Margurit Aßmann am Freitag, 4. Dezember, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland erhalten. Bundespräsident Horst Köhler zeichnete sie im Schloss Bellevue in Berlin für ihren Jahrzehnte langen ehrenamtlichen sozialen Einsatz in der katholischen Pfarrei St. Johannes Apostel in Unterliederbach aus. Margurit Aßmann gehört zu den Initiatorinnen eines beispielhaften Gemeindecaritasmodells.

Die 63-jährige ist seit mehr als 30 Jahren in der katholischen Kirche Frankfurts vielfältig sozial und kirchlich engagiert. Die gelernte Krankenschwester ist Vorsitzende und Motor des Vereins Caritas der Gemeinde, Mitglied im Beirat Soziale Stadt und engagierte sich im Stadtsynodalrat oder im Arbeitskreis Sozialpastoral der katholischen Stadtkirche. Von der Stadtkirche wurde sie dafür im August mit der Bartholomäusplakette ausgezeichnet.

Margurit Aßmann hat im Verein Caritas der Gemeinde eine Allgemeine Lebensberatung mit aufgebaut, die mittlerweile seit 13 Jahren Hilfesuchenden zur Seite steht. Daneben betreibt der Verein unter ihrer Leitung in Unterliederbach ein Hilfenetz für Menschen in unterschiedlichen Notlagen, einen Kinder-Kleider-Korb, zwei Second-Hand-Kleiderläden, und als jüngstes Projekt die „geschenkte Familienzeit“, Ferientage für Menschen, die sich keinen Urlaub leisten können.

Vorgeschlagen für die hohe Auszeichnung wurde Margurit Aßmann vom Deutschen Caritasverband. Der Limburger Diözesan-CaritasdirektorDr. Hejo Manderscheid gehörte denn auch zu den ersten Gratulanten: „Ich freue mich, dass Frau Assmann diese hohe Auszeichnung erhalten hat, engagiert sie sich doch bereits seit über 26 Jahren ehrenamtlich in ihrer Pfarrei St. Johannes Apostel in Frankfurt-Unterliederbach, und zudem seit über 14 Jahren für die Caritas durch Gründung der ersten Allgemeinen Lebensberatungsstelle im Stadtteil und im von ihr gegründeten Verein Caritas der Gemeinde“, sagte der Direktor des Caritasverbandes für die Diözese Limburg e.V. „Was brauchen die Menschen hier konkret, wie kann ihnen geholfen werden, wie können sie durch Vernetzung in ihrem direkten Umfeld sich gegenseitig unterstützen und teilhaben an der Gesellschaft – das ist die Frage, die für Assmann von zentraler Bedeutung ist“, so Manderscheid. Querdenken, Neues anstoßen, tätig werden, mitfühlen, ihre Stimme für die Menschen erheben, die ansonsten keine Fürsprecher haben – das zeichne sie aus.

Bundespräsident Horst Köhler hat Margurit Aßmann gemeinsam mit 13 Frauen und 13 Männern aus allen Teilen Deutschlands aus Anlass des Tages des Ehrenamtes mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet. In Anknüpfung an den Internationalen Tag des Ehrenamtes der Vereinten Nationen möchte er mit der Auszeichnung dieser verdienten Bürger auf deren langjähriges freiwilliges Engagement aufmerksam machen und auf die Bedeutung bürgerschaftlichen Engagements für unsere Gesellschaft hinweisen, heißt es in einer Mitteilung des Bundespräsidialamtes. (dw)

Quelle: www.bistumlimburg.de

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[tab name=“Bericht Kirchenzeitung“]

Vorpreschen, Talente einbringen

Margurit Aßmann erhält das Bundesverdienstkreuz

Von Eva Wilke

Auf dem Schwarz-Weiß-Foto streckt ein kleines, blondes Mädchen lachend seine erdverschmierten Handflächen der Kamera entgegen. Margurit Aßmann denkt zurück an die Zeit, in der sie Frösche fing, wilde Spiele spielte und mit verdreckten Händen nach Hause kam. „Wer hätte gedacht, dass du einmal dem Bundespräsidenten die Hand entgegenstreckst?“, fragt sie.
Am Wochenende wird die 64-Jährige aus Frankfurt-Unterliederbach in Berlin das Bundesverdienstkreuz von Bundespräsident Horst Köhler entgegennehmen. „Warum ich die Auszeichnung bekomme, weiß ich offiziell gar nicht“, sagt sie. Von ihrer Basis, der Gemeinde St. Johannes Apostel in Frankfurt, spannt die Trägerin der Bartholomäus-Plakette der Stadt Frankfurt soziale Netze über Gemeinde- und Stadtteilgrenzen hinaus.
Das Samtkissen für den Orden liegt schon bereit

Das Kissen, auf dem das 47 Millimeter breite, goldbeschichtete Kreuz mit Bundesadler zu Hause ruhen wird, liegt schon bereit. „Das hat mir meine Enkelin Antonia geschenkt“, sagt Aßmann.

Fast scheint es, als sei Aßmanns Umgebung aufgeregter als sie selbst. Die Journalisten der Lokalpresse geben einander die Türklinke in die Hand. Alle wollen vor der Verleihung über Margurit Aßmann berichten. „Schade, dass keiner wartet, bis ich in Berlin war. Dann kann ich doch erst sagen, wie es mir mit der Auszeichnung geht und wie ich mich gefühlt habe.“ Aßmann nimmt auch in diesem Fall das Leben, wie es kommt.

Denn meistens lief es bisher gut, das Leben. „Meine Mutter sagte immer zu mir, ich sei ihr Paradiesvogel.“ Über Paradiesvögel konnten die Europäer lange Zeit nur wenig in Erfahrung bringen. Ähnlich ging es Margurits Mutter, denn sie war nicht ihre leibliche Mutter. Als die 50-jährige, ledige Studienrätin 1949 das damals vierjährige Mädchen bei sich aufnahm, war nicht mehr als der Name, Margurit Joyes, und das Geburtsdatum im Dezember 1945 bekannt. Das Mädchen war kurz zuvor ins Krankenhaus gebracht und nicht wieder abgeholt worden. „Ich hatte eine wundervolle Mutter, die alles für mich getan hat“, sagt Aßmann über ihre Adoptiv- Mutter. „Sie wollte immer, dass etwas aus mir wird.“ Deshalb schickte sie das Mädchen in die Elisabethenschule im benachbarten Hofheim. Die Mädchenschule wurde von Schwestern des Ordens der Armen Dienstmägde Jesu Christi geführt. Bis heute, davon ist Aßmann überzeugt, hat die Erziehung der Ordensschwestern ihren Charakter stark geprägt. „Sie haben ihre Schülerinnen als ganze Menschen gesehen und ihre Talente gefördert.“
Schon früh bewies sie Durchsetzungsvermögen

Gegen den Wunsch ihrer Mutter, sie solle Lehrerin werden, setzte Aßmann ihre Vorstellung durch, Krankenschwester zu werden – mit Sondergenehmigung, da sie mit 16 Jahren das Mindestalter für die Ausbildung noch nicht erreicht hatte. Durchsetzen konnte sie sich auch sonst. Beispielsweise heiratete sie ihren evangelischen Mann Gerd-Rainer, obwohl ihre Mutter Bedenken anmeldete.

Die Aßmanns haben drei erwachsene Kinder. Als ihre älteste Tochter in den Kindergarten kam, begann Margurit Aßmann die „klassische Gemeinde-Karriere einer nicht Vollzeit berufstätigen Mutter“, wie sie formuliert. Elternbeirat im Kindergarten, Kinderarbeitskreis, Katechetin, Köchin im Kinderzeltlager, Pfarrgemeinderats-Mitglied und schließlich dessen Vorsitzende ist sie geworden. „Ich habe nichts davon angestrebt, es hat sich einfach so ergeben“, sagt Aßmann und betont, dass sie jedes Mal die Möglichkeit bekommen habe, ihre Talente einzubringen. „Es gab immer Leute, die zugelassen haben, dass ich vorpresche, und die mitgemacht haben. Ohne sie wäre nichts umgesetzt worden.“

So entstand beispielsweise 1997 der Verein „Caritas der Gemeinde St. Johannes Apostel“ im Stadteil Unterliederbach. Er steht in enger Kooperation mit dem Deutschen Caritasverband und leistet soziale Arbeit im Stadtteil, der in Teilen als sozialer Brennpunkt gilt. In Angeboten wie der Allgemeinen Lebensberatung, einer Bewerber- Beratung oder zwei Kleiderläden engagieren sich 89 Vereinsmitglieder unter Vorsitz von Margurit Aßmann.

Für Aßmann endet das Engagement für andere nicht am Kirchturm. Sie setzt sich auch in den städtischen Gremien für die Menschen in ihrem Stadtteil und darüber hinaus ein. „Es ist wichtig, dass wir unsere Stimme erheben“, sagt sie.

Quelle: www.kirchenzeitung.de

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[tab name=“Berlin“]

– Der Tag in Berlin –

Bundesverdienstkreuz
für Margurit Aßmann
 
4.Dezember 2009

Bundespräsident Horst Köhler zeichnet Margurit Assmann für ihr ehrenamtliches Engagement mit dem Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland aus. Foto: Christian Thiel, BPA

 

Auszug aus der Liste der Ausgezeichneten

Margurit Aßmann
Frankfurt am Main, Hessen

Die Mutter von drei Kindern hat sich durch ihr langjähriges kirchliches und soziales Engagement große Verdienste erworben. Ihr Wirken hat sein Fundament in der katholischen Kirchengemeinde St. Johannes Apostel in Frankfurt-Unterliederbach, in der sie u. a. 14 Jahre als Vorsitzende des Pfarrgemeinderates tätig war. In den 1990er Jahren baute sie mit ihrem Team von Ehrenamtlichen im Stadtteil mit großem Erfolg eine Allgemeine Lebensberatung auf, die Menschen in Notlagen berät oder an Fachstellen vermittelt. Auch initiierte sie die Gründung des Vereins „Caritas der Gemeinde“, deren Vorsitzende sie ist, und wirkt seit der Aufnahme des Quartiers Engelsruhe in das Bund-Länder-Programm „Soziale Stadt“ im Beirat des Projektes mit. Weiteres ehrenamtliches Engagement, auch über die Stadt Frankfurt hinaus, rundet ihre Verdienste ab.

Quelle:http://www.bundespraesident.de

Was hat hier wohl Frau Assmann erzählt, was den Bundespräsident so erfreut ?; Foto: Christian Thiel, BPA

Grußwort von Bundespräsident Horst Köhler zur Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland anlässlich des Tages des Ehrenamtes


04.12.2009

Berlin
– Änderungen vorbehalten. Es gilt das gesprochene Wort. –

Meine Damen und Herren, liebe Gäste – herzlich willkommen in Schloss Bellevue!

Ich freue mich, dass Sie heute hier sind, und möchte Ihnen von Herzen danken: danken für Ihr Engagement, danken für die Zeit, die Sie für andere und für unsere Gemeinschaft aufbringen. Sie leisten damit einen Dienst, dessen Wert in der Kategorie von Marktpreisen nicht gemessen werden kann. Die Verdienste, für die Sie heute hier geehrt werden, haben mit Einkommen nichts zu tun. Und doch bereichern sie unsere Gesellschaft ungemein.Was macht den Reichtum einer Gesellschaft aus? Wie lässt sich Wohlstand messen, Fortschritt und Nachhaltigkeit? Seitdem die Finanz- und Wirtschaftskrise die Welt erschüttert hat, werden solche Fragen auch unter Ökonomen stärker diskutiert. Und immer fragwürdiger wird dabei das Bruttoinlandsprodukt als alleiniges Maß aller Dinge. Zu Recht, weil das, was wir mit unserem eingeübten Zahlenwerk messen, nur einen Teil unserer Fragen beantwortet, weil es nur einen Teil unserer Wirklichkeit erfasst. Es gibt inzwischen viele interessante Ansätze, die nicht nur zu messen versuchen, was in einem Land an Käuflichem produziert oder geleistet wird, sondern auch das, was darüber hinaus die Lebensqualität und den Reichtum einer Gesellschaft ausmacht: vom Gesundheitszustand und dem Bildungsstand der Bevölkerung über den Zustand der Umwelt bis hin zu der Zeit, die Menschen für die Familie und für gemeinnützige Arbeit haben. Natürlich kann man Wert und Qualität unseres Daseins und Zusammenlebens mit Zahlen allein nicht angemessen ermitteln. Aber einen Vorteil haben die Zahlen schon. Sie machen etwas sichtbar: Sie zeigen, wie viel Unverzichtbares unbezahlt und ehrenamtlich geleistet wird. Sie zeigen, wie gut die politisch Verantwortlichen aller Ebenen daran tun, das private, uneigennützige Engagement für andere nicht nur anzuerkennen und zu würdigen, sondern auch zu ermöglichen. Und sie zeigen, aus welchem Schatz an unersetzlichen Ressourcen unsere Bürgergesellschaft schöpfen kann – Ressourcen wie Nächstenliebe und Gemeinsinn, Zeit und Vielfalt, Wissen und Erfahrung. Sie, liebe Gäste, sind heute hier, weil Sie Ihre ganz persönlichen Ressourcen in vorbildlicher Weise für andere einsetzen, ob hierzulande oder anderswo. Sie bringen Hilfslieferungen zusammen und auf den Weg. Sie unterstützen den Aufbau schulischer Bildung und die ärztliche Versorgung. Sie leisten Hilfe zur Selbsthilfe. Sie kümmern sich um ältere Menschen, gehen auf Zuwanderer oder auf Menschen am Rande unserer Gesellschaft zu. Sie setzen sich ein in Hilfsorganisationen wie dem Technischen Hilfswerk und dem Kinderhilfswerk UNICEF und gründen selbst Initiativen und Vereine. Sie übernehmen als Unternehmer Verantwortung für die berufliche Bildung junger Menschen und treten für mehr Frauen in Naturwissenschaften und Technik und für die Gleichstellung ein. Sie engagieren sich im Sport, in der kirchlichen Gemeinde, für Ihre Region, für den Naturschutz. Manchmal sind es einzelne, unvorhersehbare und dramatische Momente, in denen sich außergewöhnliche Hilfsbereitschaft zeigt. Ich denke an die Eheleute aus Prag, die heute unter uns sind: Die beiden haben im Spätsommer 1989, als Tausende vor der deutschen Botschaft in Prag ausharrten, DDR-Flüchtlingen mutig ihr Haus geöffnet und sie mit Unterkunft und Essen versorgt. Wieder andere unter Ihnen engagieren sich aus eigener Betroffenheit heraus: Weil sie selbst oder in der Familie erlebt haben, was es bedeutet, eine seltene Erkrankung zu haben oder eine Behinderung, die die alltägliche Teilhabe an unserem Alltagsleben erschwert. Sie wissen, welche Sorgen und Nöte man in ähnlichen Lebenslagen hat, und können darum umso besser und verständnisvoller helfen und ermutigen. Solches Engagement in den „kleinen Lebenskreisen“, wie es in einer Studie der Robert-Bosch-Stiftung unlängst genannt wurde, hat unersetzliche Vorteile: Sie spüren Veränderungen der Bedürfnisse und Probleme viel schneller als große

Gruppenfoto aller am "Tag des Ehrenamtes" mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichneten. Foto: Christian Thiel, BPA

Institutionen und können deshalb viel flexibler reagieren. Ein Vorteil ist auch, dass Sie es schaffen können, verschiedene wichtige Akteure an einen Tisch zu holen: weil Sie nicht in bürokratischen Rastern von Zuständigkeiten denken. Weil Sie oft einen besseren Blick für die Zusammenhänge von Problemen haben. Und weil Sie mit Ihrem am Alltag geschulten Blick manchmal das Naheliegende besser sehen als die amtlich Zuständigen – ihnen sind oft die Hände gebunden, ihre personellen und finanziellen Ressourcen sind begrenzt und die Dankbarkeit dementsprechend groß für die Vermittlungsdienste, die Sie als Ehrenamtliche zwischen den Betroffenen und den Behörden leisten. Auch da haben wir einige unter uns, die hier sehr wirkungsvoll arbeiten. Mein Eindruck ist überhaupt, dass sich in den vergangenen Jahren manches gegenseitige Unverständnis zwischen öffentlicher Hand und privatem Engagement in gegenseitige Unterstützung gewandelt hat – und einige unter Ihnen haben die Möglichkeiten, die sich da nun vermehrt auftun, klug genutzt. Gewiss gibt es noch vieles zu verbessern. Aber wenn es gut läuft, dann greifen staatliche Programme für gute Zwecke und privates Engagement wie Zahnräder ineinander. Dann können Projekte, die klein angefangen und sich bewährt haben, in finanziell geförderter und abgesicherter Weise ihre Arbeit fortführen, dann werden Initiativen, die als staatliches Modellprojekt starten, dank der Unterstützung der Bürgerinnen und Bürger selbsttragend. Häufig ist in diesen Tagen von den „Leistungsträgern“ der Gesellschaft die Rede. Ich finde, Sie dürfen sich unbedingt dazuzählen, denn für mich sind „Leistungsträger“ diejenigen, die einen überdurchschnittlichen Beitrag zum Erfolg einer Sache beitragen. Sie motivieren andere, verhelfen ihnen zu Erfolgen und sind sich zugleich nicht zu schade, auch all die einfachen Dinge zu erledigen, die bei allen Projekten anfallen. Wir wissen alle: Zeit ist leider eine endliche Ressource. Das erfahren vor allem die Menschen in Ihrer nächsten Umgebung, die Partner, die Kinder, die Freunde. Sie müssen nicht selten zurückstecken. Darum auch Ihnen ein ganz großes Dankeschön! Mit Ihrer Unterstützung und Ihrem Verständnis ermöglichen Sie das Engagement, das heute ausgezeichnet werden soll. Wir wissen aber auch: Wer sich aus freien Stücken und mit Überzeugung für andere engagiert, dessen Leben erfährt Zuwachs an Sinn und gewinnt an Freude, und das – da bin ich sicher – bereichert dann auch die Angehörigen. Anfangs habe ich über wahren Wohlstand gesprochen. Eines der alternativen Modelle, die ihn messbar machen sollen, ist der so genannte „Human Development Index“ der Vereinten Nationen. Sein Miterfinder, der pakistanische Ökonom Mahbub ul-Haq, hat einmal gesagt: „Der wahre Reichtum einer Nation sind seine Menschen. Das Ziel menschlicher Entwicklung ist die Schaffung eines Umfelds, das es allen ermöglicht ein langes, gesundes und kreatives Leben zu genießen.“ Liebe Gäste: Sie alle dienen in der einen oder anderen Weise genau diesem Ziel. Und darum freut es mich sehr, dass ich Ihnen heute, am Tag des Ehrenamts, den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland überreichen darf. Er soll ein sichtbares Zeichen des Dankes und der Anerkennung sein für das, was Sie zum Wohl unserer Gemeinschaft leisten. Gewiss sagt der eine oder die andere unter Ihnen „Eigentlich ist doch selbstverständlich, was ich da tue“. Und gewiss kennen Sie alle noch viele andere, deren Verdienste ebenso groß sind und die eine solche Ehrung ebenfalls verdient hätten. Ich möchte Sie aber trotzdem ermutigen, Ihren Orden stolz zu tragen, wann immer es geht und angemessen ist. Seien Sie Vorbilder, ermutigen Sie andere dazu, sich einzubringen, und haben Sie weiterhin viel Freude an Ihrem eigenen Engagement!

Quelle:http://www.bundespraesident.de

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