Jetzt steht er an, der weitere Schritt auf dem Weg zum Priesteramt. Am 23.10.2016 werde ich in einem Gottesdienst zum Akolythen beauftragt. Diese Pontifikalhandlung wird durch Weihbischof Herwig Gössel aus dem Erzbistum Bamberg vorgenommen. Jetzt werde einige fragen: was ist ein Akolyth?
Kurz gesagt ist der Akolyth heute ein Helfer des Priesters und des Diakons. Geschichtlich hat sich der Akolyth mit dem II Vatikanischen Konzil verändert. Vor dem Konzil gab es die sogenannten niederen Weihen: Tonsur, Osteriat, Lektorat, Exoristat und Akolythat. Die höheren Weihen waren: Subdiakonat, Diakonat und Presbyteriat (Priester- und Bischofsweihe). Mit dem Motu proprio „Ministeria quaedam“ vom 15. August 1972 wurden diese Weihen neu geordnet. Als Dienste sind übrig geblieben: Lektorat und Akolythat und als Weihen: Diakonat und Prebyteriat. Die Aufgaben wurden entsprechend aufgeteilt.
Doch ändert sich etwas für mich und wenn ja was? Eine äußerliche Veränderung wird kaum sichtbar sein. Messdiener bin ich seit 25 Jahren und als Gottesdienstleiter durfte ich bereits die Kommunion austeilen und auch das Allerheiligste aussetzen. Doch dieses durfte ich bisher, wie alle anderen Kommunionhelfer, nur zeitlich begrenzt für die beauftragte Gemeinde. Die neue Beauftragung zum Akolythen gilt für die gesamte lateinische Kirche. Was auch neu ist, ist dass ich nach der Kommunion purifizieren darf (Kelch und Hostienschalen liturgisch reinigen). Ob ich das dann bei uns in der Gemeinde mache, hängt dann aber auch ein Stück weit vom jeweiligen Pfarrer bzw. Priester ab. Geregelt ist dieses im Messbuch.
Die größte Veränderung wird die Innerliche sein: Nach 25 Jahren Messdiener eine neue Beauftragung und damit einen neuen Dienst zu übernehmen. Wieder ein neuer Schritt zum Priesteramt, irgendwie eine neue Rolle in der Kirche zu übernehmen, dienend zu übernehmen. Ich bin und bleibe der Mensch, der ich vorher war und werde doch ein anderer.
Matthias Thiel aus dem Priesterseminar St. Lambert, Lantershofen