Bischof Agapitus in Amt eingeführt

Am 8.5.2016 wurde Bischof Agapitus in sein Amt als erster Bischof der neuen Diözese Kumba eingeführt. Unser Pfarrer, unsere Pastoralreferentin und und unsere PGR-Vorsitzende haben ihn mit einem Brief noch einmal gratuliert und er hat vor einigen Tagen auch schon per Mail geantwortet:

Hello! Nforme Stefan! Thank you so much for your warm words of greetings and congratulation from our friends and partners of Unterliederbach. My installation as the new Bishop of Kumba Diocese was a great success with about 22 Bishops present and more than 8,000 people. My greetings to all our partners and friends out there. Thanks for the invitation. I shall always keep you informed if I am in Frankfurt. God bless and greetings to your family. +Agapitus

Und nun zu meiner amüsantesten Geschichte. Als ich letzten Freitag morgens vorm Büro kurz ins Bischofshaus bin, weil ich für Father Athanasius einen Brief von einer deutschen Bank übersetzen sollte, traf ich ihn zufällig zusammen mit dem Bischof beim Frühstück an. Wie immer durfte ich natürlich mit frühstücken, was mir auch nicht gerade ungelegen kam. Der Bischof erzählte mir er würde gleich nach Kumba fahren, wo am nächsten Tag der neue Bischof eingesetzt würde. Bischof Agapitus, der ursprünglich aus Kumbo kommt, genauer aus Djottin, der Partnergemeinde von St. Johannes Apostel in Unterliederbach. Und ich fragte den Bischof aus Spaß, warum er mich denn nicht mit nähme… Und er meinte nur ja wenn ich schnell genug meine Sachen zusammenpacken könnte wäre das kein Problem, in einer halben Stunde möchte er losfahren. Ich war ganz aus dem Häuschen, denn Kumba und die Bischofseinsetzung ist seit Wochen Thema in ganz Kumbo und jeder würde gerne dorthin fahren und sich das Spektakel ansehen und nun würde ich einfach mit dem Bischof höchstpersönlich dort hinfahren!
Eine halbe Stunde später saßen wir alle in dem Riesenauto, der Bischof, der Fahrer Mr. Alfred und ich. Es war einfach viel zu verrückt alles. Schnell schrieb ich allen vom Büro was los war und dass ich heute nicht kommen würde, alle freuten sich mit mir und hätten wohl alles dafür gegeben an meiner Stelle zu sein. Nach neun Stunden Fahrt kamen wir am späten Nachmittag schließlich in Kumba an, die Fahrt hatte und über Foumban, Bafoussam, Dschang, Nkongsamba, Douala, Mutengene, Buea und schließlich Kumba geführt. Wir stoppten zunächst beim künftigen Bischofshaus, wo bereits reges Treiben herrschte. Bischof George hatte sich nun hier einquartiert und Mr. Alfred sollte mich in das Hotel fahren, in dem der Bischof eigentlich ein Zimmer reserviert hatte. Es war alles zu schön um wahr zu sein, ich bekam tatsächlich das Bischofszimmer in diesem schicken Hotel. Kurze Zeit später war Supper mit allen Bischöfen angesagt, ich fühlte mich doch leicht komisch in der Gesellschaft von über zehn Bischöfen, die aus gesamt Kamerun angereist waren zu Abend zu essen und ich wurde natürlich gaanz genau von allen unter die Lupe genommen. Am nächsten Morgen brachen wir nach dem Frühstück gegen acht Uhr zum St. Francis College auf, wo die Messe im freien stattfinden sollte. Als wir dort ankamen war alles bereits rappelvoll, obwohl die Messe erst in einer Stunde anfangen würde. Der ganze Platz war gefüllt von tausenden von Menschen. Und es war bereits unerträglich heiß, wie würde ich das nur aushalten in meiner langärmligen Bluse und meinem langärmligen Blazer??? Nach einigem Umschauen habe ich mir mit etwas Dreistigkeit meinen Stuhl ergaunert und einen recht guten Platz erwischt, direkt beim Gang wo alle Bischöfe und Pfarrer einlaufen würden. Als es dann soweit war, habe ich keine Mühen gescheut und bin mit meinen Stöckelschuhen auf den Stuhl gestiegen! Die Messe ging schließlich los und nach ca. zwei Stunden war der Höhepunkt erreicht, der Bischof war nun offiziell eingesetzt und Kumba nun offiziell eine eigene Diözese, denn vorher unterstand Kumba der Diözese von Buea. Bischof Agapitus drehte eine Ehrenrunde um den Platz und wurde reich bejubelt. Der gesamte Gottesdienst dauerte jedoch ca. acht Stunden, am längsten waren die unzähligen Kollekte für die schier unzähligen Institutionen in den unterschiedlichen Gemeinden und auch die ganzen Reden am Ende wollte kein Ende nehmen. Um kurz nach vier, die Reden waren noch immer nicht zu Ende fuhren wir jedoch ab, der Bischof hatte es eilig, um zwei Uhr nachts erreichten wir endlich das Bischofshaus in Kumbo, wo ich auch diese Nacht schlief, denn die Sonne während des achtstündigen Gottesdienstes war einfach zu viel gewesen und ich hatte mir einen schlimmen Sonnenstich eingefangen.
So ging auch dieser Ausflug zu ende, es war alles seehr beindruckend für mich gewesen, in der Gesellschaft all dieser Bischöfe zu sein und ich bin seehr froh die Möglichkeit gehabt zu habe diese Erfahrung machen zu dürfen, dafür nehme ich doch gerne den Sonnenstich in Kauf… ^^