Unterkünfte und Wohnraum für Flüchtlinge!

 

P1040098cDarstellung Weihnachtskrippe St. Johannes Apostel, Bild: Bernhard Mühlberger

Flucht nach Ägypten
Mt 2,14-15
Da stand Josef in der Nacht auf und floh mit dem Kind und dessen Mutter nach Ägypten. Dort bleib er bis zum Tod des Herodes. Denn es sollte sich erfüllen, was der Herr durch den Propheten gesagt hat: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.

Fachstelle für kath. Stadtkirchenarbeit, Domplatz 3, 60311 Frankfurt am Main

An die Katholischen Pfarreien in Frankfurt
An die Pfarrer, Diakone und Pastoralen Mitarbeiter/innen
An die Mitglieder der synodalen Gremien
Unterkünfte und Wohnraum für Flüchtlinge

9. September 2015

Liebe Schwestern und Brüder,

unvorstellbar groß ist die Not der Menschen, die auf der Flucht ihre Heimat verlassen, ihr Leben riskieren, unter Strapazen Europa erreichen und hier auf einen Ort zum Ausruhen und für den Neuanfang hoffen. Groß ist auch die Solidarität der Menschen in unserer Stadt, die Flüchtlingen helfen wollen und um Gelegenheit bitten, ihr Mitgefühl auszudrücken. In Frankfurt kennen viele Menschen die Erfahrungen von Vertreibung, Flucht und Migration und wollen helfen, dass Neuankömmlinge einen guten Start haben. Die katholische Kirche in Frankfurt hat zu allen Zeiten mitgewirkt, Menschen in der Stadt willkommen zu heißen. Papst Franziskus stößt bei uns offene Türen auf, wenn er sagt: „Ich appelliere an alle Pfarreien, religiöse Gemeinschaften, Klöster und Wallfahrtsorte in ganz Europa (…), eine Flüchtlingsfamilie aufzunehmen“.
Gewiss haben sich viele in Ihren Gemeinden bereits Gedanken gemacht, wie Flüchtlingen geholfen werden kann. Das drängendste Thema ist die Unterbringung. Bisher ist es der Stadt Frankfurt gelungen, Asylbewerbern, die aus den Erstaufnahmestellen kamen, in Zimmern und Wohnungen unterzubringen. Dies wird nun schwierig. Immer mehr Flüchtlinge müssen zunächst für einige Wochen in einer Turnhalle, später vielleicht in Messehallen oder womöglich in Zelten unterkommen. Können wir als Kirche hier nicht helfen und Flüchtlinge aufnehmen? Das könnte in zwei Formen geschehen:
1. Wohnungen für Flüchtlinge bereitstellen
Hat Ihre Gemeinde eine freie Wohnung, die sie an Flüchtlinge zu ortsüblichen Mieten vermieten kann? Oder kann ein Gemeindemitglied mit Unterstützung der Pfarrei eine freie Wohnung an Flüchtlinge vermieten? Vielleicht gelingt es der Pfarrei auf dem Wohnungsmarkt eine Wohnung zu finden, die sie Flüchtlingen anbieten kann? Es könnte sich in der Pfarrei eine neue Gruppe gründen, die sich, unterstützt vom Caritasverband und von Referenten für Sozialpastoral, um die Flüchtlinge kümmern kann.
2. Kirchliche Räume als Notfallreserve bereitstellen
Können Sie kirchliche Räume als vorübergehende Unterkünfte anbieten? Die Unterbringung in einem Sitzungsraum, einem Gemeindesaal und eventuell auch in einem Gottesdienstraum ist gerade im Winter angenehmer als ein Zelt oder eine Messehalle. Die Räume werden gegebenenfalls von Seiten der Stadt Frankfurt ausgestattet und betrieben. Mobile sanitäre Einrichtungen können gegebenenfalls nachgerüstet werden. Für die Raumkosten stehen kommunale Mittel zur Verfügung. Ehrenamtliche aus den Stadtteilen können sich engagieren und Servicepersonal wird von Seiten der Stadt eingesetzt.
Bitte prüfen Sie Ihre Möglichkeiten sorgfältig und teilen Sie Herrn Böss-Ostendorf (sozialpastoral@Stadtkirche-ffm.de,   Domplatz 3, 60311 Frankfurt, Tel.: 069 8008718410) in der Fachstelle für Stadtkirchenarbeit bis Ende September 2015 mit, ob es in Ihrer Gemeinde Möglichkeiten für diese Form der Flüchtlingshilfe gibt. Teilen Sie ihm bitte auch Vorschläge und Ideen zum Thema Unterbringung von Asylsuchenden mit, die dann im Gespräch mit den Experten/innen der Stadt und des Caritasverbandes konkretisiert werden können.

Mit freundlichen Grüßen
Dr. Johannes zu Eltz
Stadtdekan

P1060854Bild: Bernhard Mühlberger