Wir, die Katecheten waren mit unseren Firmanden zum zweiten Vorbereitungswochenende vom 12. – 14.09. in Kirchähr und haben uns intensiv mit dem Heiligen Geist auseinander gesetzt.
Gestartet haben wir am Freitag mit dem Film „Schwarzfahrer“, über den wir anschließend in Kleingruppen ins Gespräch kamen, bevor der Abend mit einem Impuls in der Kapelle endete, zumindest der inhaltliche Teil.
Am Samstag hatten wir einen Stationen-Lauf im Wald mit den Themen: Was ist Geist, Geist in der Bibel, Vorbilder, Geist und Ungeist und eigene Geisterfahrung. Mittags haben wir uns in Workshops dem Thema Geist genähert. Hier konnten Gipshände, ein Graffiti, eine Fotostory oder eine Gesprächswanderung mit Berichtsschreiben besucht werden. Alles Elemente, die im Firmgottesdienst vorkommen sollen.
Ich finde es beeindruckend, welche Gedanken und Ideen die Jugendlichen sich zum Thema Heiliger Geist gemacht haben:

Der Heilige Geist in der Welt
Wie soll man den Hl. Geist beschreiben? Es ist ja nichts Fassbares, etwas was man sehen oder spüren kann. Kann man den Hl. Geist spüren? Oder ist es vielmehr so, dass man den Geist erfährt? In Gesten und Werken?
Wenn wir vom Hl. Geist reden, reden wir manchmal von den sieben Gaben des Hl. Geistes. Wie kann das aber deutlich werden? Eigentlich nur durch die Taten der Menschen, einzelner Menschen.
• Weisheit: Die Weisheit erfährt man durch Menschen, die mit Routine arbeiten oder dadurch Probleme lösen oder anders angehen.
• Einsicht: Einsicht kann unser Gewissen sein oder die Fähigkeit, eigene Fehler einzusehen oder auch gegen ein falsches System zu handeln.
• Rat: Bereit sein Hilfestellung zu geben, jemanden zu unterstützen oder für jemanden da zu sein. Dort wirken, wo jemand meine Hilfe braucht.
• Stärke: Widerstandsfähigkeit und Standhaftigkeit in einer Situation. Bewusst aufzutreten, auch wenn es schwer fällt und danach zu handeln.
• Erkenntnis: Die Offenheit Neues anzunehmen, sein Tun zu hinterfragen oder auch das meine Meinung falsch war und ich sie ändern muss.
• Frömmigkeit: Die Begegnung mit Gott im Gebet, der Dialog.
• Gottesfurcht: Ein gesundes Verhältnis zu Gott, annehmen, dass er existiert, in meinem Leben vorkommen lassen und zulassen.

Diese Taten müssen nicht von besonderen oder herausragenden Menschen geschehen, wie z.B. Hildegard von Bingen, Franz von Assisi, Martin Luther King oder Schwester Theresa.
Nein diese Taten können durch jeden einzelnen von uns geschehen, im Großen wie im Kleinen. In der Familie, auf dem Schulhof, im Bus, auf der Arbeit oder einfach nur da, wo wir erkennen, dass wir gebraucht werden.
Jeder von uns hat Anteil am Hl. Geist und jeder hat eine Gabe erhalten. Es liegt nur an uns, Gott in dieser Welt sichtbar werden zu lassen; durch unser Tun und Handeln.
So ist der Hl. Geist in der Welt: IN UNS!
Nina, Roberta, Stefan, Thomas, Jan, Matthias

Wer aber denkt, dass dies alles war, irrt sich. Am Abend, nachdem wir uns unsere Ergebnisse gegenseitig vorgestellt hatten, sind wir nochmal zu einer Nachtwanderung aufgebrochen und haben den Tag mit einem stimmungsvollen Impuls bei Kerzenschein beendet. Den Offiziellen Teil.
Für den Sonntag stand nur noch der Gottesdienst auf dem Programm, der von uns Katecheten vorbereitet war. Ein Wortgottesdienst, der sich mit dem Glauben beschäftigte. Mit Hilfe des Psalm 73 und der Credo-Kette wurde das Glaubensbekenntnis zum zentralen Punkt des Gottesdienstes, der die einzelnen Elemente der Vorbereitung zusammengeführt hat. Gott Vater, Gott Sohn und Gott Heiliger Geist.
In den kommenden Firmstunden werden wir uns nochmal mit den Auswirkungen des Hl. Geistes auf „mein“ Leben, den Sakramenten und insbesondere der Firmung auseinandersetzten, bevor am 9. November die Firmung als Ziel erreicht ist.
Matthias Thiel, Katechet

(c) 2014 Bilder K. Andres