Manchen wird das Instrument schon aufgefallen sein, das kurz in der Kirche zwischenlagerte und nun in der Krypta steht. Und Manche werden schon gehört haben, um was es sich handelt: ein Orgelpositiv! Was ist das aber eigentlich?
Bei einem Positiv handelt es sich um eine kleine, zur Not tragbare Pfeifenorgel ohne Pedalwerk, die sehr gut kammermusikalisch oder in kleineren Räumen eingesetzt werden kann. Durch einen glücklichen Umstand bekamen wir ein solches Instrument von der evangelischen Johannisgemeinde in Mainz geschenkt!
Es wird in der Krypta die alte unbefriedigende E-Orgel ersetzen, und wir wollen es
- am Sonntag, den 28. Juli
- um 18 Uhr in der Sommerandacht
mit besonderer musikalischer Gestaltung (Orgel Christopher Kallus und Gambe Barbara Wieland) in Dienst nehmen und anschließend etwas feiern. Herzliche Einladung! Und herzlichen Dank an die Namensvettern aus Mainz, die ebenfalls mitfeiern werden!
Dr. Christopher Kallus / Dr. Barbara Wieland
Wie das Orgelpositiv nach St. Johannes Apostel kam, dazu schrieb Dr. C. Kallus.
Dr. Karl Rudolphi ist ein guter ehemaliger Kollege von mir und im Kirchenvorstand der evang. Johannisgemeinde in Mainz.
Die Johannisgemeinde (Anmerkung d. Redaktion: Johanniskirche wird auch „Alter Mainzer DOM“ genannt, war erster Sitz der Mainzer Bischöfe) hatte umständehalber ihr Positiv abzugeben, da sie ein kleineres Instrument anstrebt. Wegen der anstehenden Renovierung der Kirche musste es schnell gehen und man beschloss, das Positiv an einen schnellentschlossenen Selbstabholer zu verschenken. Dr. Rudolphi kam auf die Idee, mich zu fragen, ob wir interessiert seien.
Es gab mehrere Interessenten, aber als Kirchengemeinde und auch als ökumenisches Zeichen waren wir die interessantesten Bewerber und bekamen den Zuschlag.
Der Transport von Mainz erfolgte unter Führung von Matthias Thiel und dann in die Krypta durch eine professionelle Firma. Orgelbau Fischer+Krämer haben das Instrument überholt, so dass es nun einsatzbereit ist.
Technische Daten Orgelpositiv
Hersteller: Orgelbau Firma Bosch; Baujahr 1966
I/4½ Oktaven, 6 Register, ohne Pedal.
Manual · C-f³, 54 Tasten
Holzgedackt 8′ – Rohrpfeife 4′ – Spitzprincipal 2′ B. – Waldflöte 2′ D. – Rankett 16′ B. – Terzian 2f. D. – Glitz. Oktave 1′ D. – Tremulant
Schwelltritt für Jalousie im Deckel.
Bilder: Bernhard Mühlberger