AN DER STRIPPE – Bischof ist Thema –
Sebastián Andrés macht Jugendarbeit
Ein Anruf bei Sebastián Andrés (25). Der angehende Bauingenieur, der in Darmstadt studiert, engagiert sich in der Jugendarbeit seiner Pfarrgemeinde in Frankfurt-Unterliederbach. Dort stand die Wahl des Jugendsprechers an.
Frage: Kandidierten Sie?
Andrés: Nein, ich bin seit zwei Jahren im Pfarrgemeinderat vertreten. Davor war ich seit 2005 lang Jugendsprecher. Unser neuer Jugendsprecher ist 16 Jahre alt und wurde mit überwältigender Mehrheit gewählt.
War es schwer, einen Kandidaten zu finden?
Es ist schon schwer, gerade auch jüngere Kandidaten zu finden. Die meisten sind in der Oberstufe, und die Belastung ist hoch. Zumal, wenn sie sich noch in dder Gemeinde oder andernorts ehrenamtlich engagieren.
Die Katholische junge Gemeinde im Bistum hat angesichts des Trubels um den Bischof erklärt, dass derzeit viele junge Leute „Gegenwind, Spott, Unverständnis bis hin zu Verachtung für ihren Einsatz in der katholischen Kirche“ erfahren.
Geht‘s Ihnen auch so?
Bei uns ist das intern nicht das ganz große Thema. Wenn es aber darum geht, zum Beispiel Spenden für ein Projekt zu sammeln, gestaltet sich das schon schwierig. Da ist die Akzeptanz nicht mehr so hoch angesiedelt, wie es noch vor einem halben Jahr war. Das Vertrauen muss wieder neu erarbeitet werden.
Wie ergeht‘s Ihnen in Ihrem Umfeld, an der Uni?
Zunächst ist die Reaktion, dass man sich angesichts knapper Zeit neben dem Studium überhaupt enga-giert, positiv. Dann aber fangen sofort die Diskussionen um den Bischof an.
Jetzt wieder zu Unterliederbach. Was steht an?
Konkret stehen die Einfüh-rung von neuen Messdienern und das Krippenspiel an. Für das kommende Jahr planen wir insgesamt vier Freizeiten, eine regelmäßige Jugendgruppe sowie thematische Wochenenden. Diese gilt es vorzubereiten. Zuletzt haben wir die Gottesdienste gestaltet, in denen wir die ehrenamtliche Arbeit in der Kinder- und Jugendarbeit vorgestellt haben.
Haben Sie eine engagierte Jugend und erreichen Sie die jungen Leute?
Zurzeit ist es zufriedenstellend. Beim Start einer Aktion darf niemand erwarten, dass gleich 20 Jugendliche kommen. Wichtig ist, bei diversen Aktionen auch die gewünschte Zielgruppe anzusprechen. Auf besondere Resonanz stoßen Aktionen rund um unsere Freizeiten.
Anrufer: Bernhard Perrefort
Abdruck mit freundlicher Genehmigung von:
Der Sonntag, vom 1. Dezember 2013, Seite 9
Redakteur: Bernhard Perrefort