Selbstverpflichtung in der Kinder- und Jugendarbeit
Erfahrungen in St. Johannes Apostel,
Frankfurt-Unterliederbach
Im Rahmen des Themenkomplexes „Prävention“- Selbstverpflichtungserklärung und dieser mit vielen Befürchtungen behafteten Thematik schien es für uns als Pfarrgemeinde St. Johannes Apostel, Frankfurt-Unterliederbach, sinnvoll, einen Themenabend für Jugendliche, die als Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter die Ferienfreizeiten begleiten, abzuhalten. Hintergrund war die geforderte Selbstverpflichtungserklärung in deren Vorfeld bereits viele Anfragen und Vorurteile standen. Lediglich die Selbstverpflichtungserklärung zu unterschreiben, ohne eine Einführung in die Problematik, als auch Hinweise zum Thema Missbrauch und Missbrauchsvermeidung zu geben, hätten viele dieser Aufforderung sicherlich nicht entsprochen. Dies nahmen wir als Pfarrgemeinde zum Anlass, Herrn Krause vom Caritasverband – Kinder und Jugendarbeit – einzuladen, um zu diesem Thema Stellung zu beziehen und die einzelnen Artikel und deren rechtliche Relevanz zu erläutern, als auch die praktischen Fragen, die in diesem Zusammenhang auftreten, zu erklären. Neben den rechtlichen Fragen gab es auch gezielte Fragen bezüglich des Umgangs in auftretenden Situationen und etwaige Handlungsmöglichkeiten für Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter, um Sicherheit, Routine, und auch Sensibilität auszubauen. Fallbeispiele halfen zur Konkretisierung.
Die Resonanz war enorm groß, die Diskussion gewinnbringend, gerade für die Jugendlichen, die als Gruppenleiterinnen und Gruppenleiter die Freizeiten gestalten und begleiten. Am Ende der Veranstaltung wurde von jedem Teilnehmer die Selbstverpflichtungserklärung unterzeichnet.
Weitere Veranstaltungen dieser Art werden in einem halbjährlichen Zyklus für alle in der Kinder und Jugendarbeit tätigen angeboten, die sowohl zur Einführung als auch zur Vertiefung diesen können, auch mit dem Hintergrund, die Selbstverpflichtung mit ausreichender Sachkenntnis zu unterzeichnen.
Uns ist es ein Anliegen
- möglichst breit und transparent zu informieren und zu diskutieren, um einen nachhaltigen und selbstverständlichen Umgang mit der Wahrung der Intimsphäre von Kindern und Jugendlichen zu gewährleisten,
- eine Sensibilisierung zu schaffen, ohne den natürlichen Umgang mit Kindern und Jugendlichen aufgrund übersteigender Angst und Unsicherheit zu behindern
- und die Meinung einer Vorverurteilung zu zerstreuen.
Pfr. Martin Sauer
Priesterlicher Leiter des PR Frankfurt-Höchst
siehe auch Bericht aus dem Pfarrbatt vom 6.9.2011:
Weiterführende Information finden Sie auf der Homepage des Bistums Limburg:
Prävention vor sexuellem Missbrauch im Bistum Limburg
http://www.praevention.bistumlimburg.de
Quelle:
www.bistumlimburg.de