Auf Anregung von Pfarrer Neumann hat sich der Familienkreis aufgemacht nach Bad Camberg. Treffpunkt: das Café im Amthof, eine Empfehlung des ehemaligen Pfarrers von Bad Camberg. Nur weiter zu empfehlen: köstliche Torten und vielfältiges Kaffee-Angebot!

Nach dieser Stärkung erhielten wir eine kurze Einführung zur Geschichte der 1000jährigen Stadt, die mit 14.000 Einwohnern nach Limburg die zweitgrößte Stadt im Landkreis Limburg-Weilburg ist. Von der alten Stadtmauer mit dem Obertor- und dem Untertorturm sind nur noch Teile erhalten. Ein interessanter Rundgang führte uns zu den Fachwerkbauten des Amthofs, deren Gebäude wunderschöne Fassaden mit Schnitzwerk haben. Hier residiert heute die Stadtverwaltung. Am Markplatz erwartete uns eine historische Fachwerkkulisse mit aufwändigen Ornamenten. Und immer wieder begegneten wir Gemeindemitgliedern, die ihrem ehemaligen Pfarrer freudig zuriefen und zuwinkten. Nach seinem Umzug nach Limburg werden sie ihm sicher auch nur selten begegnen. Der Höhepunkt der Besichtigungen war natürlich die Kirche St. Peter und Paul, „seine Kirche“. Zum pastoralen Raum Bad Camberg gehören heute 6 Gemeinden: Bad Camberg selbst, Erbach, Würges, Oberselters, Schwickershausen und Dombach. Ich glaube, Pfarrer Neumann hat es nicht bereut, dass er davor verschont geblieben ist. Zu seiner Zeit wurde von 1987 – 1995 die Kirche umfangreich renoviert, und so sieht er selbst die Renovierung nicht nur als Instandsetzung, sondern vielmehr als Erneuerung und Bereicherung. Dass er diese Erneuerung mit Herz und Seele mitgetragen hat, haben wir alle gespürt. Besonders beeindruckend der Altar und der Ambo, beide aus Marmor, die er zusammen mit dem Künstler aus tiefer theologischer Aussage heraus gestaltet hat. Es war spannend für uns, die entsprechenden Schriftstellen zu suchen – hat nicht immer geklappt! Und noch etwas haben wir gelernt: Zopfstil! Noch nie vorher gehört. Wen es interessiert: es handelt sich um eine eher despektierliche Bezeichnung des 19. Jh., verweist auf die getragenen Zopfperücken und stand somit als Synonym für altmodisch. Möglicherweise ist der Begriff aber auch durch die zopfförmigen Ornamente (Blätter und Blumenranken) geprägt. Also wieder etwas gelernt! Es gäbe noch endlos über die Kirche zu berichten. Vielleicht ist der eine oder andere neugierig geworden und schaut sie sich einmal an. Geöffnet ist sie immer. Für eine Einkehr im „Wein-Cafè an der Stadtmauer“ haben wir noch eine Überstunde geopfert und sind mit dem letzten Stadtbus zum Bahnhof gefahren (leider schon um 18.10 Uhr!). Für uns ist ein erlebnisreicher Nachmittag zu Ende gegangen, für den wir Pfarrer Neumann sehr dankbar sind. Einen besseren Stadtführer hätten wir nicht haben können.

 

Für den Familienkreis: Helga Frenzel

 

SEPTEMBER-TREFFEN DES FAMILIENKREISES

Das nächste Monatstreffen des Familienkreises ist, wie im Jahrespro­gramm vorgesehen, am Dienstag, den 4. September 2012, um 19.30 Uhr im Alten Pfarrhaus.

Für das Team: Helga Frenzel