Für alle, die nicht mitfahren konnten oder wollten ein kleiner Bericht von diesem Tag. Pünktlich um 6.00 Uhr ging es los Richtung Duderstadt.
Ein kleiner Impuls, gebetet von Barbara Wieland und Lilo Pörtner, ließ uns in den Tag gehen. Der Reisesegen von Pfarrer Sauer und ein Lied machten uns bewusst, dass wir auf einer Pilgerfahrt sind. Es gab sicherheitshalber Rosinenbrötchen und Brezeln im Bus, verhungern musste niemand. Mit einigen Umwegen, weil die Strecke schon für den Ansturm, der zu erwarten war, gesperrt wurde, landeten wir pünktlich in Duderstadt.
Im Eichsfelder Dom gab es einen Aussendungsgottesdienst mit Bischof Trelle dem Hildesheimer Bischof, der auch mit uns auf Wallfahrt ging und sicher nicht ahnte, was uns erwartete. Der Dom war voller junger Menschen, die so begeistert waren, dass der Bischof seine Freude und seine Tränen nicht verschwieg. Super organisiert gingen wir los. Wir waren die Gruppe Nr. 6 und es gab 22 ausgewiesene Gruppen. Pfarrer Sauer war unser Gruppenleiter, diese Aufgabe erfüllte er grandios.
Unterwegs machten wir Rast an vier Stationen, um zu beten, zu essen oder zu trinken und die Dixi-Klos zu benutzen. Für alles war bestens gesorgt. der Malteserhilfsdienst war überall präsent und bei dem gnadenlosen Sonnenschein schwanden einem schon mal ein wenig die Sinne. Nach und nach kam es zu einer Vermischung der einzelnen Pilgergruppen und man kam wunderbar ins Gespräch. Von der Ostsee bis ins Kasseler Land, von überall kamen die Pilger. Wir fielen schon auf mit unseren Fahnen, unseren T-Shirts und vielleicht auch unserem Dialekt. Bei der Erbsensuppe, die wir in Berlingerode auf dem Sportplatz
verspeisten, trafen wir wieder den Hildesheimer Bischof und grüssten ihn von dem unsrigen, was ihn sehr erfreute. Wir machten gleich ein Gruppenfoto als Beweis. Dann kamen wir mit ihm ins Gespräch und er erzählte uns, dass eine liebe Tante in Griesheim wohnte und ich sollte doch mal in hessischem Dialekt Norbert sagen. Ich sagte: „Nobberdsche, wilsd e worscht“. Das ließ ihn laut lachen und zu seiner Freude wiederholten wir es mehrmals. Nach der Suppe, die uns schwer im Magen lag, begann erst der richtige Weg.
Wir sehen ihn bei geschlossenen Augen vor uns, endlos lang am Waldesrand im Sonnenschein. Langsam stieg er steil nach oben führend bis an den Waldesrand an, der uns unerreichbar schien. Gut dass wir auf unserer Plakette Handynummern hatten, so konnten wir uns verständigen, ob wir noch fit sind, was bei manchen stellenweise fraglich war. Aber Wasser und liebevolles Zureden halfen und endlich nach 18 km war das Pilgerfeld erreicht. Ein Anblick, der überwältigte. Menschen, soweit das Auge reichte. Unser angegebenes Pilgerfeld war besetzt, so gingen wir auf die Suche nach einem guten Platz. Und wir haben einen gefunden, groß genug für uns alle, nahe der Toiletten und der Getränkeausgabe und mit Blick auf alles, was sehenswert war.
Dass plötzlich Aßmanns Enkelkinder vor uns standen, die von zu Hause (aus dem Eichsfeld) mit der Familie gekommen waren, ist schon ein wunderbarer Zufall gewesen und die Freude war groß.
Der Papst kam per Hubschrauber eingeflogen und das Papamobil fuhr langsam durch alle gepflasterten Gänge. Die Menschen jubelten, unsere Jugend schnappte sich die Fahnen, um dem Papst zu winken. Das konnten viele Daheimgebliebene auf dem Fernsehschirm sehen. Die Marienvesper war gut gestaltet. Wir konnten mitsingen, besonders das Magnifikat erfreute unsere mitgereisten Chormitglieder. Maria breit den Mantel aus, sangen wir alle und zum Schluss
erklang das Eichsfeldlied. Da flossen schon viele Tränen. Der Papst hinterließ bei uns das Gefühl, dass er meint was er sagt, und er bittet immer wieder, nicht so kleingläubig zu sein. Nach dem Segen machten wir uns auf den Weg zu unserem Bus, der mit 1000 anderen auf der gesperrten Autobahn stand. Der Weg war kurz – nur 3,8 km in Dunkelheit und über Felder und Schotterwege. Unser Weg hieß St. Martin und unser Gruppenleiter (Pfarrer Sauer) auch, schöne  Verbindung. Wir waren so beseelt und Pfarrer Sauer ein so guter Gruppenleiter, der immer wieder die Anwesenheit per Namensaufruf prüfte, so dass uns nichts geschehen konnte. Ein wenig sorgten wir uns, dass wir per Shuttle zurück nach Duderstadt müssten, um dort wieder in unseren Bus umzusteigen, aber
hurra, unser Bus stand zur Abfahrt bereit auf der Autobahn. Dann ging es heim und die schwere Suppe fand Verdauungshilfe bei Ramazotti und Kirschwasser. Die restlichen Rosinenbrötchen, Krebbel und Donuts vom Morgen wurden verspeist. Langsam wurde es ruhig im Bus und kurz vor unserem Ziel sangen wir aus voller Kehle „Großer Gott wir loben dich“. Wir haben an diesem Tag eine große christliche Gemeinschaft mit unserem Pfarrer Sauer, unserer Pastoralreferentin Bettina Ickstadt, unserem „Subsdi“ Pfarrer Pfaff, mit jungen und älteren Gemeindemitgliedern und vielen anderen Christen erlebt.
Das macht Mut für die Zukunft.
Ein Tag, der unvergesslich bleiben wird für die, die dabei waren und für die, denen wir es erzählen.

M. Aßmann

Bilder: Matthias Thiel, Dieter Pörtner